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Polizeiarbeit sind „Nadelstiche“

■ Deprimierende Polizeibilanz gegen Drogenbosse

Eine ernüchternde Bilanz der Rauschgiftkriminalität hat am Montag die Kriminalpolizei im grenznahen Regierungsbezirk Weser-Ems gezogen. Danach spüren die internationalen Drogenbosse von der Strafverfolgung gegenwärtig offenbar nicht mehr als Nadelstiche.

Wie aus dem in Oldenburg veröffentlichten Jahresbericht der Kripo für 1991 hervorgeht, stieg die Zahl der registrierten Straftaten im Zusammenhang mit Heroin und Kokain in den vergangenen fünf Jahren stetig. Sinkende Preise auf dem illegalen Markt für harte Drogen zeigten, daß der Markt damit überschwemmt sei.

Keine Chance gegen Kartelle

Drogenfänge von Zoll und Polizei hätten kaum Einfluß auf das „Marktgeschehen“. Die Beamten hätten es zunehmend mit professionell arbeitenden internationalen Handelsorganisationen zu tun, gegen die sie nicht ankommen könnten.

Ein wirklichkeitsgetreues Bild des Verbrechens könnten Kriminalstatistiken nicht liefern, räumt die Kripoführung ein. Das tatsächliche Ausmaß der Drogenkriminalität liege weiter im Dunkeln. Registriert werde nur, was angezeigt wird. Wohnungseinbrüche würden daher nahezu vollständig erfaßt. Ladendiebstähle und Rauschgiftvergehen würden der Polizei zu einem großen Teil überhaupt nicht gemeldet. dpa

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