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»Keine Verkehrshinweise — freie Fahrt«

■ Verstopfte Ausfallstraßen am Wochenende: Berliner Sender melden keine Staus für Autofahrer

Berlin. Das Frühlingswetter lockte viele Berliner am vergangenen Wochenende, mit dem Auto einen Ausflug ins Umland zu unternehmen. Entsprechend staute sich am Sonntagnachmittag der Verkehr. Die Ausfallstraßen waren hoffnungslos verstopft, kleinere und größere Unfälle verschärften die Lage zusätzlich. Doch wer sich die Zeit am Autoradio vertrieb, vernahm auf allen Wellen nur die Botschaft: »Keine Verkehrshinweise«. Die Berliner Rundfunkstationen verlassen sich nach wie vor auf die Meldungen der Polizei — und sind überwiegend mit den angebotenen Informationen nicht zufrieden. Das führt dazu, daß immer mehr Stationen sich um zusätzliche Quellen bemühen. Am weitesten gediehen ist dies beim führenden Privatsender Hundert,6, der montags bis freitags jeweils in den Spitzenzeiten einen Hubschrauber chartert und dadurch zusätzliche Informationen anbieten kann. Doch am Wochenende ist man auch hier auf die Polizei angewiesen. Beim neuen Nachrichtensender für Berlin, Info- Radio 101, ist vieles geplant — doch erst für die Zukunft. Videokameras sollen die neuralgischen Punkte überwachen, doch bislang scheitert das Vorhaben an rechtlichen Schwierigkeiten. Auch soll ein Hubschrauber eingesetzt werden — später einmal. Am Sonntag nachmittag war auch auf dieser Frequenz angeblich überall freie Fahrt.

Die Polizei selbst ist auf eine solche Situation nur höchst unzureichend vorbereitet. Die Verkehrsüberwachung hat zu dieser Zeit regulär dienstfrei — es sei denn, die Einsatzleitung bestimmt zusätzliche Kräfte. Das ist an vorhersehbaren Ereignissen wie Ostern und Pfingsten der Fall, nicht aber wenn das erste Mal die Sonne scheint und alles »ins Grüne« fährt. Zusätzlich erschwert die Informationsbeschaffung, daß alle Meldungen aus dem brandenburgischen Umland nicht direkt zur Verkehrsregelungszentrale nach Berlin kommen, sondern zunächst ins Innenministerium nach Potsdam gelangen. dpa

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