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RAF-Depot im Olivenhain?

■ RAF-Aussteiger Friedrich auf Exkursion in Ligurien

Stuttgart (dpa) — Der RAF-Aussteiger Friedrich wird selbst nach einem Sprengstoffdepot im norditalienischen Imperia (Ligurien) suchen. Ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen will das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart stellen, teilte der Vorsitzende Richter des 5. Strafsenats, Kurt Breucker, am Montag mit. Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden ehemaligen RAF-Mitgliedern Friedrich und seiner Frau Sigrid Sternebeck vor, den gescheiterten Anschlag auf US-General Alexander Haig am 25. Juni 1979 im belgischen Obourg mit vorbereitet zu haben. Im Gegensatz zur Anklage will Friedrich im Mai 1978, also ein Jahr vor dem Anschlag, zusammen mit Susanne Albrecht den Rest des von den Roten Brigaden in Genua übernommenen Sprengstoffs TNT in einem Olivenhain in Imperia vergraben haben. Bei dem Anschlag hatte die RAF nach eigenem Bekunden in einem Selbstbezichtigungsschreiben aber Plastiksprengstoff verwendet.

Die inzwischen zu zwölf Jahren Haft verurteilte Frau Albrecht hatte behauptet, den für das Haig-Attentat bestimmten Sprengstoff als Schwangere verkleidet „im Hochsommer 1979“ gemeinsam mit Friedrich von San Remo nach Paris gebracht zu haben. Die Bundesanwaltschaft wertet diesen Transport als Friedrichs Tatbeitrag am Haig- Attentat.

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