Alles Lüge

■ Erklärung der RAF-Gefangenen Christa Eckes, Ingrid Jakobsmeier, Christian Klar, Helmut Pohl und Adelheid Schulz zum Viet-Prozeß und der "RAF-Stasi-Connection"

Erklärung der RAF-Gefangenen Christa Eckes, Ingrid Jakobsmeier, Christian Klar, Helmut Pohl und Adelheid Schulz zum Viett-Prozeß und der „RAF-Stasi- Connection“

da es so aussieht, als sollte im prozeß gegen inge viett eine fälschung der geschichte der beziehungen zwischen uns und dem ehemaligen mfs im urteil als sogenannte „erwiesene tatsache“ festgeschrieben werden, bekräftigen wir hier noch einmal:

1)die ausbildung war im frühjahr 1982. vor den aktionen in ramstein und heidelberg 1981 haben waffen oder irgendeine art militärischer übung bei den kontakten überhaupt keine rolle gespielt. das mfs hatte auch keine informationen über bevorstehende aktionen.

über das interesse von inge viett, sich als eine stimme der fälschung herzugeben, schweigen wir. welche geschäfte oder alte rechnungen die ex-mfsler lindner und kind dazu gebracht haben, gegen besseres wissen diese lüge zu stützen, wissen wir nicht.

2)waffen oder munition oder sprengmittel haben wir aus der ddr nie bekommen.

3)es wurden uns auch keine „kleineren geldbeträge“ gegeben. wahr ist, daß nach der anfangszeit die ddr für einen teil der rückreisen die flugtickets in ein drittland gekauft hat und dafür das geld von uns nicht haben wollte. das war zu der Zeit eine übliche geste in den internationalen kontakten, die wir auch in den anderen ländern erfahren haben.

4)verwertbare informationen oder unterlagen über fahndungsmaßnahmen des brd-staatsschutzapparates haben wir vom mfs nie bekommen.

5)spekulationen, die verhaftungen vom november 1982 gingen auf informationen des mfs zurück, sind wunschphantasien von journalisten. irgend ein staatsapparat soll uns „kontrolliert“ haben, wenn schon nicht der brd-staatsschutz, dann wenigstens das mfs. die vorstellung von freier, authentischer aktion, auf die die apparate keinen einfluß haben, ist ihnen unerträglich.