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Sprache ist kein Abführmittel-betr.: "Der Turbo-Jargon der Eigentlichkeit (II)" von Mathias Bröckers, taz vom 3.3.92

betr.: „Der Turbo-Jargon der Eigentlichkeit (II)“ von Mathias Bröckers, taz vom 3.3.92

Mathias Bröckers versucht in seinem zweiten Turbo-Jargon zu rechtfertigen, warum er Alice Schwarzer in Nummer eins mit einer selten herrlichen Wortwahl unter die Gürtellinie und zwischen die Augen getreten hat. Wie das bei Rechtfertigungen so ist: Sie gelingen selten.

Bröckers' Ausrede: Es muß so richtig dumpf-plump-hart sein, damit es in dieser unserer Medien- Landschaft überhaupt noch auffällt. Damit übersieht er aber, daß es für Journalisten und alle anderen Leute, die mit Sprache umgehen, nicht darauf ankommt, wilde Worte in die Gegend zu schleudern, sondern Begriffe für das zu finden, was es zu beschreiben gilt. Diese Begriffe müssen die LeserInnen begreifen lassen, um was es geht, denn die Sprache ist ein Verständigungs- und kein Abführmittel. Das hat Bröckers in diesem Fall leider vergessen. Er hat Verbalradikalismus mit der Anstrengung des Begriffs verwechselt.

Nur deshalb kann er Worte für leer und damit tatenlos erklären. Als ob nicht die Benennung als „Ayatollah“ heutzutage gerade für eine Frau eine beleidigende Tat wäre. Richard Kelber, Dortmund

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