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Kein Dur für die Haie

■ Kölner EC flog aus dem Eishockey-Viertelfinal-Playoff

Berlin (dpa/taz) — Lange hat man auf dieses Wortspiel gewartet, nun ist es endlich soweit: Die Kölner „Haie“ sind nur noch kleine Fische. Der sensationelle Playoff-K.o. des Kölner EC gegen den Mannheimer ERC war die Folge einer von Krisen und Vereinsquerelen bestimmten Saison. „Ihr seid nur ein Karnevalsverein“, spotteten die Mannheimer Fans im Chor nach der 7:2-Niederlage der Gäste. Der Kölner EC, der in den 80er Jahren mit drei Meistertiteln das deutsche Eishockey geprägt hatte, ist nur noch Zaungast, wenn die Düsseldorfer EG gegen Mannheim und der SB Rosenheim gegen den Berliner SC Preussen ab kommenden Freitag um den Einzug ins Meisterschafts-Finale kämpfen. Rosenheim erreichte in Krefeld zum neunten Mal seit Einführung des Play-Off vor zehn Jahren das Halbfinale. Gegner ist Berlin, das beim EHC Freiburg in der Verlängerung mit 5:4 gewann. Im Kampf um den Klassenerhalt schaut's bei Hedos München wieder gut aus. Hedos schaffte mit dem 6:3 in Weißwasser den zweiten von vier erforderlichen Siegen. Zwischen Landshut und Kaufbeuren fehlt den Allgäuern noch ein Sieg zum Klassenerhalt.

Während sich die Spieler abmühten, fand in Mannheim ein konspirativer Basar statt. Die Eishockey- Bundesligisten trafen sich, um die Spieler des sich zum Ende der Saison auflösenden Sportbundes Rosenheim ohne deren Wissen untereinander zu verteilen. „Das ist Erpressung“, reagierte der Rosenheimer National-Verteidiger Ron Fischer, dem bisher nur Hedos München ein Vertragsangebot unterbreitet hat, auf die Absprache. „Das ist ein Kartell gegen uns Spieler“, sagt auch Raimond Hilger, Stürmer des Sportbund Rosenheim und der deutschen Nationalmannschaft. Hilger: „Noch zwei Tage vor Albertville ist mein Telefon heißgelaufen. Seit ich zurück bin, ist nur noch Berlin an mir interessiert.“

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