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Das Tor stürzt nicht

■ Hassemer: Riß im Brandenburger Tor keine akute Gefahr

Berlin. »Das Brandenburger Tor ist in Bewegung, aber es fällt weder um, noch läuft es weg«, beruhigte gestern Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU). Der etwa 30 Zentimeter lange und knapp einen Millimeter breite Riß, der kürzlich in einer Säule entdeckt worden war, sei kein Anzeichen für eine »akute Gefährdung« des Tors. Der Schaden deute jedoch darauf hin, daß bisher unentdeckte »Kräfte« auf das Bauwerk einwirkten.

Stadtentwicklungssenator Hassemer will jetzt zusätzlich 150.000 Mark ausgeben, um mit einem weiteren Untersuchungsprogramm bis zum Ende dieses Jahres Klarheit zu schaffen. Denkbar sei, daß das Brandenburger Tor in der Tiefe auf Pfählen ruhe. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, müßte bei den Bauarbeiten für die geplanten Tunnel unter dem Tiergarten sowie für Neubauten am Pariser Platz, im Spreebogen und am Potsdamer Platz darauf geachtet werden, daß das Grundwasser nicht abgesenkt und die Pfähle nicht trockengelegt würden. Der Senat werde diese Bauarbeiten mit »strikten Anforderungen« begleiten. Eine weitere denkbare Ursache für den Riß sei das Abnehmen und Wiederaufsetzen der Quadriga im vergangenen Jahr.

»Fast ausschließbar« sei dagegen eine Gefährdung durch die S-Bahn, die im Tunnel unter dem Tor hindurchfährt. Es sei auch nicht notwendig, auf geplante Tunnel in der Nähe des Tors zu verzichten.

Die bisherigen Untersuchungen hätten gezeigt, so Hassemer weiter, daß Busse bei der Durchfahrt das Tor durch Spritzwasser gefährden könnten. Bei der Wasseraufnahme quelle der Naturstein auf, um beim Trocknen wieder zu schrumpfen. Außerdem transportiere Wasser verschiedenste Schadstoffe.

Eine enge Umfahrung des Bauwerks wäre »wesentlich weniger problematisch« als eine Durchfahrung. Die Gefahren einer Öffnung des Tors für Fahrzeuge wären zwar »beherrschbar«, meinte Hassemer. Er plädiere dennoch für eine Umfahrungsmöglichkeit, die auf beiden Seiten direkt um das Tor herumführen sollte. hmt

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