piwik no script img

Entscheidung bis Mai

■ Verkehrssenator Haase setzt weiter auf Lehrter Bahnhof und Tunnel

Berlin. Bis Mitte Mai muß nach Angaben des Senats über das Verkehrskonzept für den zentralen Stadtbereich einschließlich der Lage des Achsenkreuzes und dessen Finanzierung entschieden sein. Denn dann sollen die Ausschreibungsunterlagen für den internationalen städtebaulichen Wettbewerb versandt werden. In die Sitzung der Konzeptkommission des Bundestages für die Hauptstadtplanung in der kommenden Woche werde Berlin aber noch mit verschiedenen Planungsalternativen gehen, sagte Verkehrssenator Haase (CDU) gestern vor dem Unterausschuß »Bundeshauptstadt« des Abgeordnetenhauses. Er hoffe, daß dort für das Achsenkreuz die Alternative Lehrter Bahnhof statt Friedrichstraße einvernehmlich beschlossen werden könne.

An der Bedingung, daß der Tunnel nicht unter dem Kanzleramt im Spreebogen hindurchführen dürfe, hält der Senat fest. Es soll sich um einen 80 Meter breiten Nord-Süd-Tunnel für Fernbahn, S-Bahn, U-Bahn und Straßenverkehr handeln. Um die Regierungsbauten nicht zeitlich zu gefährden, soll der Tunnel zuerst im Rohbau ausgeführt und bis 1997 »gedeckelt« werden. Ein Ost-West-Tunnel käme erst im nächsten Jahrhundert zur Ausführung.

Unstrittig ist nach Haases Angaben, daß durch das Regierungsviertel oberirdisch kein Durchgangsverkehr geführt werden darf. Es würden sogenannte Stichstraßen aus nördlicher und südlicher Richtung in den Spreebogen hineingeführt. Straßenbahnlinien soll es zwischen Potsdamer Platz und Lehrter Bahnhof über das dann für den Autoverkehr geschlossene Teilstück der Entlastungsstraße südlich der Straße des 17. Juni geben. Eine Hineinführung des Transrapid in die Innenstadt werde in der Ausschreibung nicht vorgesehen sein, da dies der Zeitplan nicht zulasse. Erst wenn die »Stadtverträglichkeit« des Transrapid nachgewiesen sei, so Haase, könne über Möglichkeiten einer Trassenführung nach Berlin hinein nachgedacht werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen