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Frühes Aprilwetter

■ Schnee, Hagel und Sturm am Wochenende über Berlin

Berlin. Es gibt diverse Methoden, um herauszufinden, wie das Wetter ist. Die bekannteste: Man schaut aus dem Fenster, vorausgesetzt, es ist geputzt. Diese Methode ist zeitaufwendig und wenig geeignet, um das Wochenende planen zu können. Vor dem Frühstück scheint die Sonne, während des Frühstücks hagelt es, und nach dem Frühstück gefährden Böen den Rest der Winterbepflanzung auf dem Balkon.

Die zweite, weil durch acht Meßstellen empirisch gesicherte Methode, ist, das Metereologische Institut der Freien Universität Berlin anzurufen. Danach zog der für Samstag vormittag prognostizierte Orkan gegen Mittag haarscharf an Berlin vorbei, es blieb bei einem Sturm, der mit 75 bis 85 Kilometer pro Stunde die Wolken wegfegte und kurzzeitig die Sonne blitzen ließ.

Wunderbar, aber wie wird das Wetter heute? Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an. Die eine ist, man wählt die Nummer 1164, den Wetterservice der Freien Universität. »Guten Tag, meine Damen und Herren«, sagt eine hastige Frauenstimme, »Sie hören den Wetterbericht von 15 Uhr, nachts überfrierende Nässe«... Wenig Änderungen bis Dienstag. Ab Mittwoch wieder wärmer. Ungläubige können die Prognose ständig überprüfen, der Wetterbericht wird stündlich neu eingesprochen.

Wem dies zu anonym ist, der kann den »Wirtschafts-Wetterdienst« anrufen. Unter der Nummer 7913003 und gegen eine Gebühr von DM 17,50 berät ein Metereologe individuell, welche Straßen ohne Regenschirm zu passieren sind. Und dann bleibt noch das allerletzte, aber sicherste Mittel. Man jagt den Hund vor die Tür. Kommt er gleich wieder, dann lohnt sich nur eines: zu Hause bleiben. aku

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