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Weder winddicht noch wasserfest

■ Blau-Weiß 90 strebt nach dem 0:2 gegen Braunschweig konsequent Richtung Amateurklasse

Prenzlauer Berg. Jetzt sind die Fußballer von Blau-Weiß 90 endgültig auf dem richtigen Weg. Vorbei ist das ganze Durcheinander der letzten Monate. Nachdem zuerst Vorstand und Management den Verein zielstrebig in Richtung Amateurklasse wirtschafteten, zeigten nun auch die Spieler die nötige Konsequenz und verloren ihr erstes Heimspiel der Abstiegsrunde gegen Eintracht Braunschweig.

Abgesehen von ihrer miserablen Leistung, war es bewundernswert, daß sie sich überhaupt zu ein wenig fußballerischer Arbeit bereit erklärten. Nicht nur, weil sie schon seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen haben, vor allem die natürlichen Verhältnisse am Freitag abend im Jahnstadion waren nicht optimal, um Lust am Fußballspiel aufkommen zu lassen.

Wildeste Winde und schnatterige Kälte waren das einzige, was die 813 unter der Haupttribüne kauernden Fans permanent beschäftigte und für Kurzweil sorgte. Sei es nun, sich durch eigene Bewegung warmzuhalten oder belustigt zuzuschauen, wie beflissene Ordner verzweifelt versuchten, die vom Sturm umgekippten Reklametäfelchen wiederaufzubauen.

Währenddessen taten die Spieler auf dem Rasen weit weniger, aus gutem Grund. Vielleicht hätten sie bei mehr Einsatz noch mehr Fehler begangen, der gezeigte Dilettantismus reichte aber. Bei Abwehrversuchen wurde munter über den Ball getreten, im Aufbauspiel landete der erste Querpaß schon im Aus, nicht zu reden von den wunderbar produzierten Kerzen am Mittelkreis. Die Braunschweiger brachten übrigens nichts anderes zustande und erschraken fürchterlich, als der einzige Blau- Weiß-Stürmer Sergio Maciel kurz vor der Pause den Ball an die Braunschweiger Torlatte treten konnte.

Dieser Schreck ängstigte die Gäste so sehr, daß sie gleich nach der Halbzeit flugs das erste Tor schossen und sich in Sicherheit wiegten; schließlich spielten die Blau-Weißen jetzt gegen den Wind, was ihnen noch mehr erschwerte, den Ball über die Mittellinie zu befördern. Einmal schafften sie es noch bis zum Strafraum, dort standen sogar Kluge und Drabow allein vor dem Tor, doch brachten es beide fertig, am Ball vorbeizusemmeln. Einzig Levy, der sonst nur mit miesepetrigem Gesicht herumlief, trat noch einen gefährlichen Freistoß, den Eintrachts Torwärter Lerch als geniale Vorlage nach vorn faustete, wo sich Lux auf den Weg zum Berliner Strafraum machte und spitzbübischerweise am auf die Flanke wartenden Keeper Weigang vorbei ins Tor schoß. Die Blau-Weißen sind also vorbereitet, amateurligareif war ihr Auftritt allemal. Schmiernik

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