: Irak: Kein Atomverzicht
■ Tarik Asis will weiter Massenvernichtungswaffen
Washington (ap/dpa) — Die irakische Führung will nach Angaben von Tarik Asis nicht für alle Zukunft auf den Besitz von Massenvernichtungswaffen verzichten. Gegenüber der 'Washington Post‘ erklärte der irakische Vizepremier am Samstag, Irak arbeite bei der Erfüllung der entsprechenden UNO-Resolutionen, die die Vernichtung aller atomaren, chemischen oder biologischen Waffen vorsehen, zwar mit der UNO zusammen, doch gehe er dabei keinen Schritt weiter als notwendig.
Auf die Frage, ob Irak nicht doch zu einem völligen Verzicht auf den Besitz solcher Rüstungsgüter bereit wäre, erwiderte der Politiker: „Der Weltsicherheitsrat verlangt von uns keine derartige Verpflichtung. Von uns wird verlangt, daß wir die vom Rat gestellten Bedingungen erfüllen.“
Das sei etwas anderes, als eine Verzichtserklärung für die Zukunft. Asis verwies ferner darauf, daß derartige Verpflichtungen auch nicht von anderen Staaten in der Region wie etwa Israel oder Iran gefordert würden, und fügte hinzu, man solle doch die Regierungen dieser Länder einmal fragen, „was sie für Absichten haben“.
Die Verlegung des US-Flugzeugträgers „America“ nährt unterdessen neue Spekulationen über einen möglichen Angriff gegen den Irak.
Das Schiff war während Asis' Gesprächen in New York in den Golf beordert worden. Während das Pentagon von einem „Routineeinsatz“ sprach, warf Asis der US-Regierung einen „einseitigen Akt der Einschüchterung vor.
Asis war in der vergangenen Woche vor dem UNO-Sicherheitsrat zu Vorwürfen gehört worden, daß der Irak die Arbeit der für die Überwachung der Abrüstungsmaßnahmen zuständigen UNO-Inspektoren behindere.
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