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Japan verschiebt erneut Einführung der Antibabypille

Wegen der Angst vor einer Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids müssen Japans Frauen auch in Zukunft auf die Antibabypille verzichten. Der zuständige Regierungsausschuß für die Zulassung von Medikamenten hat beschlossen, die geplante Einführung der Pille „aus Sicht der öffentlichen Hygiene“ auszusetzen. Das Gesundheitsministerium befürchtet, daß Paare künftig keine Kondome mehr benutzen und somit nicht mehr wirksam vor dem HIV-Virus geschützt sind. Die japanischen Frauen kämpfen seit Ende der 60er Jahre für die Zulassung der Antibabypille. Die Behörden hatten sich zunächst mit moralischen Argumenten widersetzt. Später behaupteten sie, die Medikamente seien für Ausländerinnen entwickelt worden und könnten für Japanerinnen mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden sein. Erst 1986 änderte das Gesundheitsministerium seinen Standpunkt. 1990 beantragte das erste Pharmaunternehmen die Zulassung des Verhütungsmittels.

(Foto: J. H. Darchinger)

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