Telekom sein klein Häuschen

■ Das Gelbe von der Post jetzt in Mausgrau und Magneta: 400 neue Zellen für Bremen

Vandalen- und falschgeldsicher: die neuen TelefonhäuschenFoto: Sebastian Otto

Das „kleinste und wichtigste Gebäude“ der Deutschen Bundespost Telekom erstrahlt seit gestern bundesweit im neuen Glanz. Die neuen grauen Telefonhäu

hierhin bitte die

drei Telefonhäuschen

schen der Telekom sollen sich durch Benutzerfreundlichkeit auszeichnen. Tiefergehängtes Telefon, abgesenkte Türschwelle für Behinderte, gut sichtbare Piktogramme geben auch bei Nacht Auskunft über Reichweite, Zahlungsart und Sonderfunktionen (anrufbares oder Notruftelefon). Bei der Farbgestaltung ist die Signalfarbe Magneta zwar sparsam, aber äußerst effektiv eingesetzt, sagt Klaus Wendel, Sprecher der Telekom in Bremen.

In Bremen nahm gestern der Bereichsleiter der Oberpostdirektion, Helmut Miethig, das erste Telefonhäuschen der neuen Generation persönlich in Betrieb.

An der Ecke Bürgermeister- Spitta- / Franz-Schütte-Allee stellt sich ab sofort die neue Unternehmensphilosophie der Post äußerlich sichtbar als Corporate Design der Öffentlichkeit. „Wir wollen die Wandlung von der Behörde zu einem wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen dokumentieren“, erklärt der flinke Otmar Ritter, Abteilungsleiter Marketing. Frisch gepinselt und in beruhigend umweltfreundlichen Farben werden etwa 400 Häus

chen von bundesweit 8.000 geplanten Telefonzellen das Bremer Stadtbild prägen. Ein Vergleich: Im Bereich der Oberpostdirektion Bremen sind insgesamt 7.300 Häuschen aufgestellt. Bis 1995 sollen überdies rund die Hälfte aller Apparate per Telefonkarte bedient werden können.

Schade um die gelben! Aber der Einsatz der neuen Telefonzellen soll obendrein wirtschaftlicher sein im Vergleich zu den alten Modellen: das liegt an den großen Stückzahlen, dem preisgünstigen Material und den geringen Wartungskosten.

Auch der Aufwand für Wartung und Münzaustausch werde sinken, verspricht Ritter. 1991 sei bei einem Umsatz von 53 Millionen Mark am Ende eine sog. „Kostenunterdeckung“, vulgo: Miese in Höhe von 20 Millionen Mark herausgekommen. Die neuen Häuschen seien jetzt aber sowohl vor Devisenschiebern, die mit Falschgeld telefonieren als auch vor den gefürchteten Vandalen nahezu sicher.

Die neuen Bremer Häuschen werden nur an neuen Standorten oder als Ersatz für altersschwache Kabinen aufgebaut, einen genereller Austausch der gelben Telefonhäuschen wird es nicht geben.

Die Telekom rechnet immerhin mit einer 15jährigen Einsatzdauer der schmucken Neubauten. Wenn sie dann schließlich das Zeitliche segnen, zeigt sich ihr allerletzter Vorteil: Alle neuen Zellen sind besonders gut recylebar. hjw