piwik no script img

THTR-Brennelemente gehen bald auf Reisen

Hamm/Bochum (taz) — Die abgebrannten Brennelemente des 1988 abgeschalteten Thorium-Hochtemperatur-Reaktors (THTR) 300 in Hamm-Uentrop dürfen jetzt im Brennelement-Zwischenlager im westfälischen Ahaus eingelagert werden. Eine entsprechende atomrechtliche Genehmigung hat das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter am Mittwoch erteilt. Die Einlagerungsgenehmigung für die rund 600.000 hochradioaktiven Kugeln aus der Hammer Atomruine sei „mit sofortiger Vollziehbarkeit“ erteilt worden, hieß es in Ahaus. Bei der THTR-Betreibergesellschaft HKG wurde die Genehmigung als „entscheidender Fortschritt“ für die endgültige Stillegung des Reaktors bezeichnet. So schnell werden die hochgiftigen Kugeln indes nicht auf die Reise gehen. Die von der Bundesbahn bei der Bundesanstalt für Strahlenschutz beantragte Transportgenehmigung liegt bisher ebensowenig vor wie die vom Düsseldorfer Wirtschaftsministerium nach dem Atomrecht zu erteilende Genehmigung für die Entladung des Reaktorkerns. Die Betreiber gehen nach den Worten ihres Sprechers Günther Dietrich davon aus, daß auf beide Bescheide „nicht mehr sehr lange“ gewartet werden muß.

Von den Anti-Atom-Initiativen wird die geplante Auslagerung nach wie vor bekämpft. Ahaus, so heißt es in einer Erklärung der BIs, sei „als Lagerplatz für die radioaktiven Brennelemente nicht sicherer als das Atomkraftwerk selbst. Der Hammer Reaktor strahlt nach dem Abtransport nicht weniger als vorher. Das Ergebnis: ein weiterer radioaktiv verseuchter Standort sowie zusätzliche Risiken bei Be- und Entladung und Transport.“ Walter Jakobs

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen