piwik no script img

Staatsvertrag 1993?

■ Stolpe für gemeinsames Bundesland Berlin-Brandenburg Kooperationsmodelle nur zweite Wahl

Cottbus. Der Staatsvertrag über ein gemeinsames Bundesland mit Berlin könnte nach Meinung von Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe Anfang 1993 unterschriftsreif sein.

Er bekräftigte in Cottbus seine Auffassung, daß sich an einen baldigen Grundsatzbeschluß ein längerer Annäherungs- und Anpassungsprozeß etwa bis 1997 anschließen müsse. Angesichts der schon entstehenden gemeinsamen Wirtschaftsregion sieht Stolpe Kooperationsmodelle nur als zweitbeste Lösung an. Zu den Rangeleien um Industrie- und Gewerbeansiedlung, Steuereinnahmen und doppelte Behördenstrukturen käme das Gremium zur Koordinierung von Wirtschafts- und Landesplanung, das sich schnell zu einer Art Überregierung entwickeln könne, warnte Stolpe.

Der Ministerpräsident sprach sich für ein enges Zusammenwirken beider Verwaltungen parallel zum Einigungsprozeß aus, um Zeitverluste bei für die Entwicklung der Gesamtregion wichtigen Entscheidungen zu vermeiden. Er verwies auf beiderseitige Ängste, Mittel würden zugunsten des Partners abgezogen. Ebenso wie Brandenburger Angst hätten, von den Berlinern majorisiert zu werden, gäbe es im Westteil der Stadt Befürchtungen vor einer Übermacht der »Ossis« aus Ost-Berlin und Brandenburg. adn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen