piwik no script img

Kein Bürstenschnitt für dänische Blauhelme

Die rund 900 dänischen UN-Soldaten, die in Jugoslawien stationiert werden sollen, bekommen keinen Bürstenhaarschnitt. Wie ein Major des dänischen Kontingents mitteilte, sollen die „Blauhelme“ den militärtypischen Haarschnitt nicht bekommen, um Reibungen mit der Bevölkerung zu vermeiden (Foto links: serbische Soldaten). EG-Beobachter hatten auf Gerüchte hingewiesen, die islamische Bevölkerung Jugoslawiens vermute, daß Menschen mit sehr kurzen Haaren gerade aus dem Gefängnis entlassen worden seien. „Der Schnitt ist zwar praktisch und hygienisch, aber wir wollen nicht riskieren, daß unsere Soldaten für ein Strafbataillon gehalten werden“, meinte Major Hansen in der Tageszeitung 'Berlingske Tidende‘. Der Präsident der islamischen Vereinigung „Islam i Norden“ in Dänemark, Moghad, betonte hingegen, der Bürstenschnitt sei für Moslems kein Merkmal von Kriminellen. Es könne zwar regional und ethnisch bedingt solche Vorstellungen geben, sie seien aber nicht religiös fundiert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen