AMBIVALENTE FRAUEN-ALPTRÄUME: Ausgezeichnet!?
■ Treuhand-Chefin Birgit Breuel „Managerin des Jahres“
Berlin (dpa/taz) — Nach den Unternehmerinnen-Preisen des Champagner-Produzenten Veuve Cliquot und der hessischen Frauenbeauftragten hat jetzt auch das Münchner Wirtschaftsmagazin 'Forbes‘ eine Auszeichnung für die „Managerin des Jahres“ aufgelegt. Und weil ein neuer Preis am besten über bekannte Persönlichkeiten in die Öffentlichkeit zu transportieren ist, wählten die Mannen des Burda-Heftes Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel (CDU) zur Preisträgerin und Bundesfrauenministerin Angela Merkel (CDU) zur Überbringerin der Botschaft. Weitere prominente Preisträgerinnen sind Erika Emmerich, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, Ellen Schneider- Lenne, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Gisa Schultze-Wolters, Leiterin des IBM-Bildungswesens, und Cornelia Wohlfarth, Vorsitzende der Geschäftsführung der Leipziger Messe.
Wohl weil sie um den Werbeeffekt für die Verleiher weiß, reagierte die Treuhandchefin reserviert auf die Auszeichnung. „Es ist eine tolle Sache, wenn die Leistung von Frauen anerkannt wird. Andererseits ist es auch fraglich, warum dies immer noch besonders hervorgehoben werden muß“, sagte Breuel, die seit dem Mord an ihrem Vorgänger Detlef Rohwedder im April 1991 die Treuhandanstalt leitet. In der Vergangenheit hat sich Breuel wiederholt für die Förderung weiblicher Führungskräfte eingesetzt. Dennoch befinden sich unter den 60 Treuhand-Direktoren nur eine, unter den 200 Abteilungsleitern zehn Frauen. dri
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