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Frauenwoche gefährdet

■ ABM-Stellen laufen aus / Kein Ersatz in Sicht

Eigentlich sollte die „Bremer Frauenwoche“ vom 5.-11. September in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfinden. Doch ob es den überregional bekannten feministischen Treffpunkt an der Bremer Universität, der bisher jeden Sommer hunderten Frauen ein Programm mit rund 200 Veranstaltungen geboten hatte, in diesem Jahr tatsächlich geben wird, steht zur Zeit in den Sternen. Denn fünf der sechs ABM- Stellen im Büro der Frauenwoche laufen bis Mitte August aus. Ohne zusätzliche Personalmittel oder neue ABM-Bewilligungen muß die 10. Frauenwoche abgesagt werden.

Obwohl die Frauenwoche im Ampel-Koalitionsvertrag ausdrücklich als zu förderndes Projekt aufgeführt ist, fällt sie bisher durch die Raster der Senatsressorts. Frauensenatorin Sabine Uhl will sich zwar „dafür einsetzen“, wie ihr Sprecher gestern mitteilte, „aber nicht allein“. Das Bildungsressort verweist darauf, daß es der Frauenwoche bereits durch die kostenlose Überlassung eines 30-Quadratmeter Büroraumes an der Uni hilft und das Kulturressort möchte die Frauenwoche langfristig an das Landesamt für Weiterbildung angebunden sehen. „Wir sind in Verhandlungen mit den Ressorts Arbeit und Bildung“, erklärte Kultursenatorin Helga Trüpel gestern.

In den Projektmitteltopf des Kulturressorts, den die Deputation heute beschließen will, wurde die Frauenwoche jedenfalls nicht aufgenommen. „Wir haben den Schwerpunkt auf die Frauenkulturhäuser gelegt“, sagte Trüpel, „über andere Förderungsmöglichkeiten aus dem Kulturhaushalt werden wir bis Ende Mai entscheiden“. Sollte es überhaupt noch eine Frauenwoche geben, dann, so ist bereits jetzt sicher, wird die Teilnahme nicht mehr kostenlos sein. Ase

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