: Sklavenarbeit am Riemen
■ Französische Ruderer wollen den Atlantik überqueren — natürlich mal wieder in Kolumbus' alter Fahrrinne
Madrid (dpa) — Auf den Spuren von Christoph Kolumbus sind am Mittwoch abend elf Franzosen in einem Ruderboot von der Kanareninsel La Palma zu einer Atlantiküberquerung aufgebrochen. In 40 Tagen wollen die gallischen Ruderer in ihrem 15,6 Meter langen und 2,8 Meter breiten Ruderboot die 2.500 Seemeilen bis zu den Antillen zurücklegen, wobei sie mehr oder weniger der Schiffsroute von Kolumbus vor 500 Jahren folgen. Die verwegenen Franzosen mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren (der Älteste ist 50) wollen nicht nur im Rahmen der Feiern des Kolumbus-Jahres an die Leistung des Entdeckers erinnern, sondern ganz nebenbei natürlich auch einen neuen Rekord aufstellen. 1906 brauchten die Engländer Mike Nester und Sean Crowler 73 Tage für die Atlantik-Überquerung, allerdings mit nur zwei Ruderriemen. Alle elf Franzosen konnten in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit ähnlichen Unternehmungen sammeln. So ruderten sie beispielsweise 1988 in nur drei Tagen von der südfranzösischen Küste nach Ajaccio auf Korsika. Gerudert wird jeweils zu acht. 500 Kilo Lebensmittel in Büchsen sorgen für die nötigen Kalorien bei der Sklavenarbeit am Riemen.
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