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UNO und Irak verhandeln wieder

■ Gespräche über Öl-Export/ IAEA will im April die Vernichtung der Atomanlage El Athir aushandeln

Wien (dpa/ap/taz) — Die Vereinten Nationen und der Irak haben gestern in Wien Verhandlungen darüber aufgenommen, in welchen Mengen Öl der Irak exportieren darf, um Medikamente und Lebensmittel für die Zivilbevölkerung einzukaufen. Die Infrastruktur des Landes ist über ein Jahr nach dem Beginn des zweiten Golfkrieges noch weitgehend zerstört. Die Verhandlungen waren im Februar von der Regierung in Bagdad abgebrochen worden, da sie sich weigerte, die mit der Export-Genehmigung verbundenen UN-Auflagen zu akzeptieren. Der Weltsicherheitsrat hatte dem Irak vor rund einem halben Jahr Ölausfuhren im Werte von 1,6 Milliarden Dollar zugestanden — allerdings nur unter der Bedingung, daß die UNO den Erlös verwalte. Der Sicherheitsrat wollte damit vor allem die dem Irak auferlegten Reparationszahlungen und die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen finanziert wissen. Die Regierung in Bagdad hätte nach eigenen Schätzungen nur eine halbe Milliarde Dollar für die Versorgung der Bevölkerung zurückbehalten, weshalb sie auf das Angebot verzichtete. Die neue Gesprächsrunde wird vom stellvertretenden UN-Generalsekretär Giandomenico Picco geleitet. An der Spitze der am Mittwoch in Wien eingetroffenen irakischen Delegation steht UNO-Botschafter Abdul Amir Al Anbari. Er gab sich im Vorfeld zuversichtlich, daß der bisherige Verhandlungsrahmen erweitert werde. Dazu hat die UN-Delegation jedoch nach Einschätzung von internen Beobachtern kein Mandat. Allerdings wurde für die Dauer der Verhandlungen in Wien vorerst kein Zeitrahmen gesetzt. Sollte ein Kompromiß erzielt werden, müßte dieser vom Sicherheitsrat in New York genehmigt werden. Unterdessen hat die in Wien ansässige Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) den Irak erneut aufgefordert, die Atomanlage El Athir bei Bagdad zu zerstören. Dort sollen nach Einschätzung der UN-Behörde Atomwaffen entwickelt werden. Die hundert Gebäude umfassende Anlage befindet sich nach eigenen Angaben weitgehend unter Verschluß der IAEA. Bei ihrer nächsten Reise Anfang April wollen die Inspektoren der Atombehörde mit den irakischen Vertretern einen Zeitplan für die Vernichtung aushandeln. rik

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