Japaner im Hai-Fieber

Die Bewohner der westjapanischen Präfektur von Ehime leben seit zwei Wochen im Hai-Fieber. Trotz traditioneller japanischer Musik, die aus Unter-Wasser-Mikrophonen erschallt, Hunderten Kilogramm Köder und versenkten Säcken mit alten Kleidern läßt sich ein Hai nicht aufspüren, der vor der Küste des beliebten Tauchgebietes zwischen den Inseln Honshu und Shikoku schwimmen soll. Kürzlich war dort ein Taucher verschwunden, ein Bruder des Opfers berichtete von einem fünf Meter langen Hai, dem er selber entkommen sei, indem er sich tot stellte. Das Tauchen nach Krustentieren, das in der Küstenregion zu den Haupteinnahmequellen gehört, wurde fast ganz eingestellt. Die Preise für Meeresfrüchte sind drastisch in die Höhe geschnellt. Kurz vor Saisonbeginn befürchtet man auch ein Ausbleiben von Urlaubsgästen. Unterbrochen wurden zudem die Bauarbeiten an einer Brücke. Die Hai-Psychose führt dazu, das täglich bis zu vierzig Berichte von angeblich gesichteten Haien bei den Behörden eingehen.