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Lage in der GUS weiter verschlechtert

■ Gläubigerbanken gewähren GUS erneut Zahlungsaufschub für Auslandsschulden

Frankfurt (dpa/taz) — Der Beratende Bankenausschuß, der rund 600 Gläubigerbanken der ehemaligen Sowjetunion vertritt, hat am späten Donnerstag abend der Moskauer Vneschekonombank einen Zahlungsaufschub von 90 Tagen gewährt. Der Aufschub gelte für Tilgungsbeträge, die bereits im Dezember 1991 gestreckt worden waren oder zwischen dem 31.März und dem 30.Juni 1992 fällig werden, teilte die Deutsche Bank als Vorsitzende des Bankenauschusses mit.

Die Vneschekonombank (die von deutschen Bankern süffisant VEB abgekürzt wird) sowie die GUS-Vertreter hätten jedoch darauf hingewiesen, daß nicht ausgeschlossen werden könne, daß es bei der Zahlung von Zinsen während des zweiten Quartals zu Verzögerungen kommen könne. Es sei die Absicht bekräftigt worden, alle Zahlungen auf Auslandsschulden der zusammengebrochenen UdSSR fristgerecht zu leisten.

Nach Aussage eines Sprechers der Deutschen Bank stehen die Nachfolgestaaten der Sowjetunion bei westlichen Gläubigern und Regierungen mit insgesamt etwa 65 Milliarden Dollar in der Kreide. Der größte Anteil von umgerechnet etwa 54 Milliarden Mark entfalle auf deutsche Gläubiger, davon rund 10,5 Milliarden Mark auf nicht vom Bund gedeckte Bankkredite, welche die Banken bereits in den Bilanzen abgeschrieben haben.

Trotz außergewöhnlicher wirtschaftspolitischer Maßnahmen der GUS habe sich die Lage in der ehemaligen Sowjetunion weiter verschlechtert, heißt es in der Mitteilung. Seit der Bankenausschuß am 16.Dezember 1991 einem Zahlungsaufschub um 90 Tage zugestimmt habe und zunehmend weniger Devisen als erwartet bei der Vneschekonombank abgeliefert worden seien, hätten sich Rückstände auf fällige Zinsen und von der Stundung ausgenommene Tilgungszahlungen gebildet.

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