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Dementis zu den RAF-Stasi-Connections

Berlin (taz) — Der frühere Regierungssprecher der sozialliberalen Regierungskoalition und zeitweilige Leiter der Bonner Vertretung in Ost- Berlin, Klaus Bölling, ist nach eigenen Angaben von möglichen frühzeitigen Berichten des amerikanischen Geheimdienstes CIA über Aufenthalt und Ausbildung von RAF-Mitgliedern in der DDR nicht unterrichtet worden. Demgegenüber hat der ehemalige Geheimdienstkoordinator an der US-Botschaft in Bonn, George A. Carver, der taz gegenüber erklärt, daß die RAF-Stasi-Verbindung bereits zu seiner Bonner Amtszeit zwischen 1976 und 1979 häufiger Diskussionsgegenstand zwischen der CIA und dem bundesdeutschen Geheimdienst gewesen sei. Die Zusammenarbeit zwischen RAF und Stasi sei so sicher gewesen, „wie die Sonne am Morgen im Osten aufgeht“. Entsprechende Informationen seien der Bundesregierung zugegangen.

Bölling, der davon ausgeht, daß er in seiner Funktion als Regierungssprecher von entsprechenden Berichten an die Bonner Regierung erfahren hätte, erklärte dagegen, er habe von der Kooperation der DDR mit den RAF-Mitgliedern erst nach der Wende gehört — und dies, weil er es sich nicht hatte vorstellen können, mit „ganz großem Staunen“. Bölling betonte weiter, die Bundesregierung hätte seinerzeit entsprechende Informationen auch nicht auf sich beruhen lassen: „Wäre uns das zur Kenntnis gebracht worden, dann hätten wir das gegenüber der DDR mit Sicherheit zur Sprache gebracht.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) reagierte gestern nachmittag auf eine Anfrage der taz. Pressesprecher Lange teilte mit, daß dem Amt „konkrete Belege" für die Raf- Stasi-Connection "von amerikanischer Seite nicht mitgeteilt worden“ seien. Auch CIA-Mann Carver habe solche Belege nicht erwähnt. Lange: „Spekulationen sind indessen nicht Aufgabe des BfV.“ Außerdem sei sie nicht für „Nachforschungen auf DDR-Gebiet“ zuständig gewesen.

Siehe Kommentar Seite 12 wg

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