piwik no script img

Kripo-Chef Möller tritt ab

■ Polizeiarzt will vorzeitigen Ruhestand aus Gesundheitsgründen beantragen

Bremen bekommt nun doch einen neuen Kripo-Chef. Im April will Polizeiarzt Dr. Männche die vorzeitige Pensionierung von Kripo- Chef Peter Möller (52) aus gesundheitlichen Gründen beantragen. Am Freitag verabschiedete sich Möller, der bereits seit einigen Wochen krankgeschrieben ist, von seinen engsten Mitarbeitern im Polizeihaus. Auch seinen Schreibtisch soll er aus diesem Anlaß schon geräumt haben.

Möller, der als Polizeiführer die Verantwortung für den gesamten mißlungenen Einsatzes beim Bremen-Gladbecker Geiseldrama hatte, war bereits vor über einem Jahr vom damaligen Innensenator Peter Sakuth auf einen Versorgungsposten im Drogenbereich versetzt worden. Vor Gericht hatte der Kripo-Chef diese Verfügung jedoch zunächst stoppen können.

Das Hauptverfahren steht noch aus, da der neue Innensenator Friedrich van Nispen bis heute dem Verwaltungsgericht die bereits für November angemahnte schriftliche Versetzungsbegründung nicht zukommen ließ. Im Januar hatte van Nispen mit Möller zunächst über eine „gütliche Einigung“ verhandelt.

Mit dem vorzeitigen Ruhestand des Kripo-Chefs hat sich nun neben dem Gerichtsverfahren um seine Zwangsversetzung auch das schwebende Disziplinarverfahren wegen Möllers Einsatz beim Geiseldrama erledigt. Vor allem der Parlamentarische Untersuchungsausschuß hatte schwere Vorwürfe gegen den damaligen Einsatzleiter erhoben.

Die Stelle für Möllers Nachfolger soll auf jeden Fall bundesweit ausgeschrieben werden, versicherte Innensenator van Nispen. Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen