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Stasi-Klinikum soll überprüft werden

■ Psychiatrie-Kommission will MfS-Unterlagen auswerten/ Über 50 Opfer haben sich gemeldet

Berlin. Mehr als 50 Betroffene haben sich bei der Unabhängigen Untersuchungskommission gemeldet, die den Psychiatriemißbrauch an Ost-Berliner Kliniken aufklären soll. Bei einem Teil dieser Fälle gebe es konkrete Hinweise auf eine direkte Einflußnahme der Staatssicherheit auf die Psychiatrie, sagte die Sprecherin der Kommission, Ursula Plog.

Als besonders abscheulich bezeichnete sie Fälle, bei denen die existentiellen Ängste psychisch Erkrankter ausgenutzt worden seien, um sie als Inoffzielle Mitarbeiter für die Staatssicherheit zu gewinnen.

Aus den bisher vorliegenden Berichten der Patienten ließen sich allerdings auch Rückschlüsse auf anderweitige Verfehlungen in der psychiatrischen Behandlung und auf die katastrophale Situation an entsprechenden Abteilungen und Kliniken in Ost-Berlin zu DDR-Zeiten ziehen, sagte Frau Plog gegenüber einer Berliner Zeitung. Die Kommission, die seit anderthalb Monaten arbeite, werde ihre Nachforschungen auch auf die im Stasi-Archiv lagernden Unterlagen des Zentralen Medizinischen Dienstes des MfS ausdehnen. Dabei wolle man die Arbeit in der Psychiatrie-Abteilung im ehemaligen Stasi-Krankenhaus in Berlin-Buch überprüfen.

Zur Psychiatrie-Kommission gehören je zwei Psychiater aus dem Ost- und dem Westteil Berlins sowie ein Psychiater aus dem Ruhrgebiet und ein West-Berliner Amtsrichter. dpa

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