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AB MORGEN: Bremens 1. Phantastival Astronauten, Geister, Mutationen

Von Metropolis geht es direkt zum Saturn. Außerirdische, Roboter und Zombies greifen an. Mr. Spock trifft auf den „Blob“, und die Menschheit soll zu Hackfleisch verarbeitet werden. Special Effekts, Visionen und „das Grauen“ gibt es reichlich vom 1.-11. April im Cinema, der Schauburg und dem Institut Francais. In den phantastischen Filmen wurde schon immer mehr geklotzt als gekleckert, und die wahren Freunde dieser Gattung haben an den spekulativen, naiven oder billig gemachten Spaceoperas oft mehr Vergnügen als an den Meisterwerken. Beides findet man unter den 25 Filmen im Programm des vom Kommunalkino organisierten Phantastivals: so die Stummfilmklassiker „Metropolis“ (5.4.) und „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (7.4.), die Science Fiction Version von Shakesspeares „Sturm“ mit dem passenden Titel „Alarm im Weltall“ (1./2.4.) und die Teenagergruselgeschichte „Blob - Schrecken ohne Namen“ (2.4.), bei der Steve McQueen in seiner ersten Filmrolle mit schwammartigen Außerirdischen kämpfen mußte.

Schleimige Monster spielen auch in „Der Planet Saturn läßt schön grüßen“ (3.4.) aus dem Jahre 1977 die Hauptrolle. In „Morons from outer Space“ (8/11.4.) attackiert ein interstellarer Raumkreuzer die Erde mit britischem Humor und Rockmusik; „Near Dark“ (5./6.4.) von Kathryn Bigelow ist eine moderne Mischung aus Western und Vampirfilm. Der klassische Graf Dracula Bela Lugosi ist dagegen in „White Zombie“ (3./4.4.)aus dem Jahre 1932 als finsterer Magier zu sehen.

Frau mit Rüstung

Fritz Langs unvergessener „Metropolis“, am 5.4.

„Bad Taste“ (4./10.4.) des Neuseeländers Peter Jackson und „Hardware/M.A.R.K. 13“ (5./6.4.) sind neue, recht böse Science-Fiction-Filme der letzten Jahre, die nicht oder nur für eine Woche ins normale Kinoprogramm gekommen sind. David Cronenbergs freie Adaption von W.S. Burroughs „Naked Lunch“ ist als Vorpremiere am 3./4./5.4. im Cinema zu sehen, zusammen mit seinem Telepathie-Thriller „Scanners“, dessen zweiter Teil dann am am 7/9.4. gezeigt wird. John Carpenter, der sich wie Cronenberg auf dieses Genre spezialisiert hat, ist leider nur mit „Sie leben“, einem seiner schwächeren Filme vertreten (9.4.).

Die makabere Komödie „Delicatessen“ aus Frankreich wird am 8.4. in einer Vorpremiere gezeigt und läuft danach im normalen Programm weiter. Eine Gerichtsverhandlung im Himmel steht im Mittelpunkt der romantischen Komödie „Defending your life“ (5.4.).

In zwei Nachmittagsvorstel

lungen läuft der Kinderfilm „Der Flug des Navigators“ (10./11.4.). Daß auch die Realität phantastische Züge trägt, zeigt der Dokumentarfilm „Echtzeit“ (8./9.4.) von Hellmuth Costard.

Georg Seeßlen, einer der renommiertertesten Theoretiker des populären Kinos wird sich in seinem Vortrag „Das Fremde im Phantastischen Film“ (10.4.) auf die neuen Actionfilme aus Hongkong konzentrieren. „A Chinese Ghost story“ (10./11./12.4.) und „Once upon a Time in China“ (11./12.4.) sind zwei neue Filme aus diesem Genre, in denen mit Schwertern gegen Geister und Regenschirmen gegen Gewehrkugeln gekämpft wird.

Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise gehören zum Pflichtprogramm eines Phantastivals: An den beiden letzten Nächten (10./11.4.) sind die ersten vier „Star Trek“-Filme in der Schauburg zu sehen. Und so heißt der Abschlußfilm des Festivals angemessen „Zurück in die Gegenwart“. Wilfried Hippen

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