: Expo soll vier Milliarden kosten
■ Schröder präsentierte neue Kostenschätzung / Bund entscheidet Ende Juni
Die Entscheidung über eine Beteiligung des Bundes an der für das Jahr 2000 in Hannover geplanten Weltausstellung soll bis Ende Juni fallen. Das erklärte Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) gestern in Bonn. Gleichzeitig legte er eine neue Kostenschätzung für die „Expo 2000“ vor, die Niedersachsen mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der Stadt Hannover erarbeitet hat.
Danach soll sich die eigentliche Ausstellung mit Kosten von rund vier Miliarden Mark komplett selbst finanzieren. „Die Expo wird nicht abgespeckt“, sagte Schröder. Letzte Zweifel, daß die Weltausstellung stattfinden werde, seien nunmehr beseitigt. „Die Expo 2000 wird zu einem internationalen Treffpunkt für Zukunftslösungen werden“, betonte der Ministerpräsident.
Die erwarteten 40 Millionen Besucher würden durchschnittlich 40 Mark Eintritt zahlen, womit 40 Prozent der Kosten gedeckt seien. Weitere 20 Prozent der Kosten sollen durch den späteren Verkauf von Gebäuden — darunter auch Eigentumswohnungen — und Grundstücken der Expo finanziert werden, die restlichen 40 Prozent durch eine nicht näher erläuterte „Vermarktung“ der Weltausstellung.
Geklärt werden muß noch, wer den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs für die Expo bezahlt. Nach Angaben Schröders sind dafür 2,4 Milliarden Mark nötig. Er vertrat die Ansicht, daß diese Kosten aus den regulären Etatansätzen des Bundesverkehrsministers und des Landes bezahlt werden können, wenn die Verkehrsinvestitionen auf Hannover konzentriert werden. Darüber werde es aber auf Bundes- und Landesebene noch Verteilungskämpfe geben, räumte Schröder ein. Täglich 300000 Besucherinnen und Besucher könnten zur Expo kommen, ohne daß es zum Verkehrschaos oder zu unzumutbaren Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger Hannovers käme, sagte Schröder.
Die Erschließungskosten für das Expo-Gelände liegen nach dem von Schröder vorgelegten Konzept bei 1,2 Milliarden Mark. Für das 200 Hektar große Gelände sei ein internes Verkehrsmittel mit einer Gesamtlänge von 2,5 Kilometer Länge notwendig. Der Kostenwert für das zentrale Projekt Themenpark inklusive einer Veranstaltungshalle liege bei 800 Millionen Mark. dpa
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen