Banken-Tarifpartner kehren an Verhandlungstisch zurück

Düsseldorf (afp) — 40 Tage nach Beginn des größten Banken-Streiks in der Geschichte der Bundesrepublik haben die Tarifpartner des westdeutschen Bankgewerbes eine Rückkehr an den Verhandlungstisch vereinbart. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) erhielten nach eigener Darstellung am Montag ein Angebot des Arbeitgeberverbandes für ein Spitzengespräch am kommenden Wochenende. Beide Gewerkschaften sagten ihre Teilnahme zu. Zugleich forderten sie die Bank- Arbeitgeber auf, verbesserte Angebote für Gehaltserhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen vorzulegen. Ungeachtet des Spitzengesprächs wollen HBV und DAG ihre Streiks in dieser Woche wie geplant fortsetzen. Das Gesprächsangebot war nach Gewerkschaftsangaben das Ergebnis einer internen Unterredung der Arbeitgeber, die am Montag morgen in der Commerzbank Frankfurt stattfand. Der genaue Termin und der Ort des Spitzengesprächs seien noch offen, teilte HBV-Sprecher Claus Eilrich in Düsseldorf mit. Der Gewerkschafter wertete das Angebot der Arbeitgeber als „ersten Teilerfolg“ des seit Mitte Februar andauernden Arbeitskampfes. Die Gewerkschaften forderten für die 430.000 Beschäftigten ursprünglich Einkommenserhöhungen von 10,5 Prozent, streben jedoch mittlerweile zwischen sechs und sieben Prozent an. Die Arbeitgeber boten zuletzt fünf Prozent.

Im hessischen Gaststättengewerbe ging die Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten gestern hingegen auf Konfrontationskurs und kündigte Streiks an. „Wir sind vor allem in den Großbetrieben und in der Kettengastronomie streikfähig“, sagte Verhandlungsführer Burchard Bösche in Frankfurt.