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Keine Autos über die Oberbaumbrücke

■ Bürgerinitiative will Bürgerbegehren, damit Friedrichshainer BVV einen Bebauungsplan aufstellt

Berlin. Keine Öffnung der Oberbaumbrücke für den Autoverkehr, sondern den Weiterbau der U-Bahn- Linie 1 und die Führung der Straßenbahn nach Kreuzberg fordert die Friedrichshainer Bürgerinitiative »Oberbaumbrücke«, die sich am Mittwoch abend konstituierte. Die Initiative bereitet ein Bürgerbegehren vor, um mit dessen Hilfe die Aufstellung eines Bebauungsplanes durch die Friedrichshainer Bezirksverordnetenversammlung zu erreichen, der sicherstellt, daß kein Auto über die Oberbaumbrücke rollt.

Der Senat von Berlin plant die Öffnung der Oberbaumbrücke als vierspurige Autostraße, um damit den Innenstadtring zu schließen. Die für die Warschauer und Petersburger Straße sowie die anschließenden Straßenzüge prognostizierten Zahlen von 50.000 bis 70.000 Autos täglich würden für den Bezirk erhebliche Belastungen mit sich bringen, meinen die Mitglieder der Bürgerinitiative. So wird der Lärm um das Drei- bis Vierfache steigen, eine drastische Verschlechterung der Luft durch Stickoxyde, Benzol und Dieselruß zu Schadstoffkonzentrationen führen, die weit über dem EG- Grenzwert liegen. Die Anwohner und ganz besonders die Kinder würden extremen Unfallgefahren ausgesetzt. Dem Senat wird vorgeworfen, dieses Konzept der Ringschließung als Entlastung der Innenstadt vom Autoverkehr zu verkaufen. In Wirklichkeit würden zusätzlich Autos in die Innenstadt gezogen, kleinere Straßen stärker belastet und weitere Wohngebiete zerstört, sagen die Vertreter der Bürgerinitiative.

Wer das Bürgerbegehren »Keine Autos über die Oberbaumbrücke« unterstützen möchte, kann seine Unterschrift in eine der Listen eintragen, die unter anderem im grünen Laden, Müggelstraße 6, beim Bündnis Friedrichshain, Schreinerstraße 58, oder im Frieda-Frauenladen, Grünberger Straße 24 ausliegen. Der nächste Treff der Bürgerinitiative findet am Dienstag, dem 14. April, im Seniorenklub der Volkssolidarität in der Boxhagener Straße 93 um 20 Uhr statt. adn

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