: Verbot von Hilfslieferungen in den Sudan bedroht 200.000 Menschen
Nairobi (afp) — Durch die Entscheidung der sudanesischen Regierung, UN-Hilfsflüge in den Süden des Landes zu verbieten, sind über 200.000 Menschen vom akuten Hungertod bedroht. „Viele werden sterben, wenn wir unsere Flüge nicht starten können“, sagte UN-Mitarbeiter Thomas Ekvall am Mittwoch in der Hauptstadt Khartum.
Die von Rebellen der Sudanesischen Befreiungsarmee (SPLA) beherrschte Region war Schauplatz der schwersten Offensive von Regierungstruppen in dem seit 1983 andauernden Bürgerkrieg. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen wurden nach den Worten Ekvalls acht UN-Mitarbeiter aus der Stadt Bor, wo sich ein Versorgungszentrum für 6.000 Kinder befindet, in Sicherheit gebracht. „Wir haben keinen Zugang zu 200.000 Menschen, die in Not sind“, sagte er. Ekvall berichtete ferner von Tausenden von Flüchtlingen aus der umkämpften Region in Richtung der äthiopischen Grenze. Die sudanesische Regierung hatte im Februar dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Genehmigung für Hilfslieferungen in den Süden versagt. Im März wurden UN-Flüge verboten. Vor dem Beginn der Offensive der Regierungstruppen vor einem Monat hatte die UNO 471 Millionen Dollar an Nothilfe für den Sudan gefordert.
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