Rügen gegen Meyer-Werft

■ Neubau ein „Mahnmal für schnellen Profit“ / Meyer zockt Subventionen ab

Zu einem Aktionstag „Für Rügen“ haben die Bürgerinitiative der Insel und mehrere Naturschutzverbände aufgerufen. Die Veranstalter wollen am Ostersonnabend mit einem Sternmarsch nach Mukran gegen den geplanten Neubau der Papenburger Meyer-Werft an der Ostküste der Insel protestieren. Rügen stehe vor einer Entscheidung, die die Zukunft der Insel bestimmen werde, heißt es in einem am Wochenende verbreiteten Flugblatt der Organisatoren. Die Frage sei, ob Rügen mit seiner einzigartigen Kulturlandschaft die beliebte Ferieninsel bleibe oder durch den Werftkomplex mit seinen großen Wellblechhallen zum „Mahnmal für kurzfristiges Denken und schnellen Profit“ auf Kosten der Natur werde. Der Plan der Landesregierung von Mecklenburg- Vorpommern, durch das Papenburger Unternehmen eine Großwerft bauen zu lassen, sei ein „fataler Schritt in die falsche Richtung“, hieß es.

Die Meyer-Werft will auf Rügen eine Werft bauen, auf der nach Werftangaben 1.500 bis 2000 Menschen arbeiten können. Von der Gesamtinvestition in Höhe von 350 Millionen Mark staubt Meyer ein Drittel aus Bundes- und Landestöpfen ab. Gegenüber dem bisherigen Werftenstandort Papenburg weist Rügen eine für den Bau von Großschiffen geeignetere Wassertiefe gegenüber dem aktuellen Standort an der Ems auf. Die CDU-Mehrheit im Kreistag der Insel unterstützt die Werftenpläne, im Seebad Binz hat sich dagegen Widerstand formiert. Rostock als Standort für die neue Werft kommt für Schiffsbauer Bernhard Meyer nicht mehr in Frage. dpa/taz