Krüger: Gemeinsamer SPD-Landesverband

Berlin. Der stellvertretende Berliner SPD-Landesvorsitzende und Jugendsenator Thomas Krüger hat einen gemeinsamen Landesverband der SPD von Berlin und Brandenburg vorgeschlagen. In einem Interview sprach er sich dafür aus, bereits im Herbst den Zusammenschluß vorzunehmen. In zwei, drei Jahren würden Besitzstandswahrung und Ämterpatronage Veränderungen in der Partei verhindern, warnte er.

Krüger schlägt einen Unterbezirk Berlin und einen Unterbezirk Brandenburg vor, die einen gemeinsamen Landesvorstand und einen gemeinsamen Landesvorsitz haben sollen. Als mögliche Kandidaten dafür denkt der SPD-Politiker an die derzeitigen Landesvorsitzenden von Berlin und Brandenburg, Walter Momper und Steffen Reiche, aber auch an den brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Um die nur wenigen tausend Ost- Mitglieder nicht durch die 27.000 Westberliner SPD-Mitglieder zu dominieren, fordert Krüger eine Quotierung der Sitze, wie sie bereits im Verhältnis von Ost- und Westberliner SPD besteht. Krüger verfolgt mit seinem Vorschlag auch eine Stärkung der Ost-Parteimitglieder: »Die Bundes-SPD ist immer noch eine West-SPD, die ihre Besitzstände wahren will. Auch die Berliner SPD hat einen Erneuerungsprozeß dringend nötig.« afp