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„Otze, laß et“

■ 1. FC Köln — Leverkusen 1:1/ Sündenbock Ordenewitz

Köln (dpa) — Reinhard Saftig war sichtlich sauer. „Mein Team hat in Köln die tolle Chance auf das Mitspracherecht um den Titel verschlafen. Wir hätten bis auf zwei Punkte zum Spitzentrio aufschließen können“, stellte Leverkusens Trainer nach dem 1:1 im Duell der rheinischen Rivalen gegen zehn Akteure des 1. FC Köln fest. Die Kölner — ohne den gesperrten Pierre Littbarski — büßten vor 23.000 Besuchern im Kampf um einen lukrativen UEFA-Cup-Platz einen Zähler ein.

Der Sündenbock war mit Frank Ordenewitz schnell ausgemacht. Der verwarnte Stürmer leistete sich nach einer Stunde ein dummes Wiederholungsfoul an der Mittelfeldlinie gegen Mathias Stammann. Der schwache Düsseldorfer Schiedsrichter Michael Prengel zeigte ihm dafür die Rote Karte, revidierte diese Maßnahme nach Spielschluß jedoch und beschied auf die gelb-rote Version, weil sich bei seiner Aktion der „gelbe Karton“ verheddert gehabt hätte. Kölns Coach Jörg Berger — wie Saftig stocksauer — versprach Maßnahmen. „Ordenewitz bekommt für den berechtigten Platzverweis eine Geldstrafe — wegen Dummheit. ,Otze, mach et‘, habe ich bestimmt nicht zu ihm gesagt“, meinte Berger bissig in Anlehnung an das berühmte Rutemöller-Zitat.

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