: Bahn ohne Privatisierung bankrott?
Frankfurt (dpa/vwd) — Ohne einschneidende Änderungen in der Bahnpolitik ist die Deutsche Bundesbahn nach Einschätzung ihrer Führung bis 1994 bankrott. Bei der Reichsbahn ist damit spätestens bis 1995 zu rechnen. Das geht aus einer streng vertraulichen Vorlage des DB-Bahnvorstandes für die heutige Verwaltungsratssitzung hervor. Beide deutsche Staatsbahnen stellten damit ein erhebliches Haushaltsrisiko für den Bund dar, betonen die Bahn-Verantwortlichen. Nach einer bahninternen Hochrechnung werden bei einem Festhalten am derzeitigen Behördenstatus bis zum Jahr 2002 Bundeszuschüsse in Höhe von insgesamt 255 Milliarden Mark erforderlich. In annähernd dem gleichen Umfang werden Bundes- und Reichsbahn sich neu verschulden müssen. Eine Privatisierung, bei der die beiden Bahnen in die Bereiche Personenverkehr, Güterverkehr und Fahrweg rechnerisch getrennt werden sollen, werde sie in die Lage versetzen, „entsprechend flexibel und aggressiv am Markt agieren zu können“, heißt es in der Vorlage.
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