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Rock and Roll

■ Mit einem Kompromiß endete der erste Spielerstreik der nordamerikanischen Eishockeygeschichte

Berlin (taz) — Der zehntägige Streik in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL wurde mit einem Kompromiß beendet, doch der Jubel hält sich zumindest bei den Spielern in Grenzen. Was haben sie schließlich erreicht?

„Eine Menge“, spottet die 'Herald Tribune‘. „Sie haben das Recht behalten, auf der Spielerbank Flüssigkeiten zu sich zu nehmen und einen privaten Ruheraum während der Drittelpausen zu benutzen. Sie haben im Sommer frei. Sie bekamen eine Amnestie für die Streiker. Sie behielten das Recht, gute Eintrittskarten für die meisten großen Spiele zu erwerben.“

Ein wenig mehr sei es schon, macht Bob Goodenow geltend. „In einigen Bereichen haben wir Kompromisse gemacht“, sagt der Verhandlungsführer der Spielergewerkschaft, verweist aber darauf, daß die jetzige Vereinbarung, die die NHL-Cracks mit 409:61 Stimmen akzeptierten, nur bis 1993 gilt: „In anderthalb Jahren wird es wieder Verhandlungen geben. Wir haben unsere Botschaft laut und klar kundgetan. Wir sind hier, und wir sind bereit ,to rock and roll‘.“

Unangetastet blieb das Recht der Profis, die insgesamt elf Millionen Dollar aus der Vermarktung ihrer Fotos allein zu kassieren; sie bekommen einen höheren Anteil an den Play-off-Matches, machten aber nur geringe Fortschritte bei ihrem Bestreben, einen freien Spielermarkt einzuführen.

Am nächsten Sonntag sollen nun mit zehntägiger Verspätung die Play-offs beginnen, was den eigentlichen Gewinner der Auseinandersetzung, den vielgescholtenen NHL-Präsidenten John A. Ziegler, der den Kompromiß zustandebrachte, in Entzücken verfallen läßt: „Die Spiele gehen weiter, und das, verdammt noch mal, ist schön.“

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