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Parlamentspräsident ermordet

■ In Berg-Karabach droht nun eine rasche Eskalation/ Armenien beschuldigt Aserbaidschan

Moskau (ap/taz) — Der Parlamentspräsident der umkämpften aserbaidschanischen Enklave Berg- Karabach, Artur Mkrtschjan, ist am Dienstag in der Gebietshauptstadt Stephankert erschossen worden. Gestern haben Vertreter des Parlaments und der Regierung von Armenien eine Untersuchung eingeleitet, da sie Aserbaidschan für den Anschlag verantwortlich machen. Berg-Karabach ist eine mehrheitlich von armenischen Christen bewohnte autonome Region, die auf dem Gebiet der moslemischen Nachbarrepublik Aserbaidschan liegt. Der Zwischenfall droht, die Kämpfe zwischen den Republiken weiter zu verschärfen.

Der 33jährige Mkrtschjan wurde 1991 in sein Amt gewählt. Er war einer der stärksten Verfechter der armenischen Bewegung, die eine Loslösung von Aserbaidschan fordert. Eine Delegation Armeniens, zu der unter anderem der Verteidigungsminister und mehrere Parlamentarier gehörten, reiste noch am Dienstag abend nach Berg-Karabach. Gestern nahm sie die Untersuchung des Mordfalles auf. Auch der armenische Parlamentspräsident Babken Ararktsjan will sich nach Stepankert begeben.

Mikit Kasarjan, der Sprecher der armenischen Vertretung in Moskau, erklärte, Aserbaidschan stecke hinter der Ermordung Mrktschjans. Die Tat solle den Auftakt einer neuen Welle von Gewalt bilden. Ein Sprecher der aserbaidschanischen Vertretung wies die Vorwürfe zurück. rik

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