Die Geschichte aus Sicht der Entdeckten

■ Kongreß zu Problemen Lateinamerikas in Bremen, Hannover und Hamburg

Während seit gestern in Sevilla der 500. Jahrestag der „Entdeckung Amerikas“ mit einer gigantischen Weltausstellung gefeiert wird, werden „Geschichte und Widerstand aus der Sicht der 'Entdeckten'“ Thema eines großes Kongresses sein, der am kommenden Wochenende gleichzeitig in Bremen, Hannover und Hamburg stattfindet. In diesem „Forum America Latina 1992“ werden ausschließlich lateinamerikanische ReferentInnen zu den drei Themenschwerpunkten „Ökonomie“, „Frauen“ und „Widerstand“ sprechen — und zwar auf Spanisch mit simultaner Übersetzung ins Deutsche. Jeder Kongreßtag endet mit einer offenen Diskussionsrunde.

Ziel des Kongresses ist es, die Probleme Lateinamerikas aus lateinamerikanischer Perspektive zu begreifen. So wird zum Beispiel der peruanische Ökonom Hugo Cabieses die Auswirkungen des nordamerikanischen Neoliberalismus auf die Wirtschaft seines Landes darstellen. Oder die ehemalige Gesundheitsministerin Nicaraguas und Comandante der sandinistischen Befreiungsbewegung FSLN, Dora Maria Tellez, wird der Frage nachgehen, wie es Frauen in Befreiungsbewegungen nach der erfolgreichen Befreiung ergeht.

Die Kongreßkosten von rund 100.000 Mark werden im wesentlichen von den Landesregierungen Bremens, Hamburgs und Niedersachsens getragen. Für InteressentInnen ist der Eintritt frei. Ase

Forum America Latina 1992 — vom 24.-26. April im Kulturzentrum Schlachthof, Bremen, im Freizeitheim Lister Turm, Hannover und in der Uni Hamburg.