: ... denn sie wissen nicht, was sie tun?
■ betr.: "Keine rechten Märtyrer", taz vom 8.4.92
betr.: »Keine rechten Märtyrer« (Kommentar von Gerd Nowakowski), taz vom 8.4.92
Hier wird das Bild einer Rechten gezeichnet, die sich, abgesehen von Hoyerswerda, aus einer Handvoll Verbohrter zusammensetzt, welche sich eigentlich in Hinterstuben ihr trautes Stelldichein geben. Ihr Gefolge besteht unter anderem aus »—vielfach jungen— Menschen (...), die unsicher nach einem Weltbild suchen und vorschnell in die Kategorie ‘rechtsradikal‚ eingeordnet werden, nur weil sie mal den rechten Arm heben.« Aufgrund dessen ist gewaltfreie Auseinandersetzung angebracht und keine Politik der Konfrontation, die nur die Neonazis stärken würde, so Nowakowski.
Ich möchte nicht auf das Verharmlosen der Gefahr von rechts eingehen, sondern auf die Absolution, die denen erteilt wird, die nur »mal den rechten Arm heben«, nach dem Motto: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Vermutlich möchte der Autor diese verwirrten Menschen fragen, was sie sich bei ihrem Tun denken, mit ihnen darüber reden, und er wird schnell feststellen, daß die meisten nicht orientierungslos sind, sondern sehr genau wissen, was sie wollen. Meiner Ansicht nach dient die Mär der orientierungslosen Anhänger der Neonazis, so sie von links vorgebracht wird, der Bemäntelung der eigenen Orientierungslosigkeit im Umgang mit ihnen. [...] Bernhard Riedl
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