piwik no script img

Thema heute: Hochschulpolitik

Welche Studentin, welcher Student kennt das nicht: die Suche nach einem Sitzplatz in überfüllten Hörsälen, die Verlosung der begehrtesten Seminarplätze, die Jagd nach raren Lehrbüchern in den Bibliotheken. Und auch die Ergebnisse dieser Art des Studiums sind bekannt: Studienabbruch, Studienwechsel, „zu alte“ Studienabgänger. Doch es fehlt an überzeugenden Reformvorschlägen. Die Diskussionen drehen sich noch immer um die alte Frage: Soll und kann „der Staat“ es sich „leisten“, möglichst breiten Schichten der Bevölkerung eine „höhere Bildung“ zu ermöglichen? Oder sollen die Universitäten unter stärkerer Auslese nur noch die Bewerber aufnehmen, für die auch Arbeitsplätze zur Verfügung stehen?

Ein Beispiel für diese Form der Planwirtschaft waren jahrzehntelang die real-sozialistischen Staaten Osteuropas, eine weitreichende Öffnung der Universitäten vollzog sich dagegen in Frankreich. Doch hier wie dort stehen heute Veränderungen an. In Osteuropa will man eine stärkere Selbständigkeit der Studenten und eine Orientierung auf die Erfordernisse der Marktwirtschaft. In Frankreich muß die Ausbildung an den „normalen“ Hochschulen gegenüber den privaten Eliteinstituten aufgewertet werden. Über völlig neue Studienformen denkt derweil die Frauenforschung nach: die Gründung einer „Technischen Universität für Frauen“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen