piwik no script img

Blockade in Taiwan aufgehoben

Taipeh (taz) — Eine Sitzblockade von rund 1.000 Demonstranten für die Einführung der Direktwahl des taiwanischen Präsidenten ist nach vier Tagen am Freitag von der Polizei aufgehoben worden. Die Anhänger der oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), die zu landesweiten Aktionen aufgerufen hatte, hielten seit Montag eine Kreuzung vor dem Hauptbahnhof von Taipeh besetzt. Sie wollten nicht weichen, ehe nicht die regierende Kuomintang (KMT) eine zufriedenstellende Antwort auf ihre Forderungen gegeben hätte. Am Freitag morgen um 7.45 Uhr Ortszeit begann jedoch die Polizei mit der Räumung, die zweieinhalb Stunden dauerte. Dabei setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer ein. Später gingen sie mit Bambusknüppeln gegen die Demonstranten vor. Es gab 20 Verletzte auf jeder Seite.

Da die Kuomintang in der Frage der Direktwahl gespalten ist, könnte der Protest etwas bewirken. Der KMT-Abgeordnete Chen Yang-te trat aus Unzufriedenheit über seine Partei der DPP bei. Unterdessen boykottiert die DPP die Nationalversammlung, die gerade zusammengetreten ist und über Verfassungsänderungen diskutiert. Die KMT möchte die Opposition wieder dabeihaben, um den Eindruck zu vermeiden, sie beschließe mit ihrer Dreiviertel- Mehrheit die Reformen im Alleingang. Ohne ein gewisses Entgegenkommen wird dies jedoch nicht zu erreichen sein. Günther Whittome

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen