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Tote bei Unruhen in Südafrika

Johannesburg (afp) — Mindestens 15 Menschen sind am Sonntag in südafrikanischen Townships Opfer politischer Gewalt geworden. Die Zahl der Toten bei Auseinandersetzungen am vergangenen Wochenende erhöhte sich damit nach Polizeiangaben auf mindestens 29. Vier davon wurden bei Auseinandersetzungen mit Polizisten erschossen. Die heftigsten Auseinandersetzungen fanden im Township Soweto bei Johannesburg statt, wo acht Menschen getötet wurden. Weitere Todesopfer gab es in Schwarzensiedlungen östlich und nördlich von Johannesburg. In Sebokeng fand die Polizei den Leichnam eines vier Jahre alten Kindes, das in einem Kugelhagel ums Leben kam. Der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) wies gestern Äußerungen eines seiner Führer, George Mathusa, zurück. Er hatte den Einsatz brennender „Halskrausen“ in Bophuthatswana verteidigt. Die Opfer werden dabei in Autoreifen eingezwängt, die mit Benzin übergossen und angezündet werden. „In Südafrika haben wir es mit unseren Halskrausen und Bomben geschafft, wir können es hier leicht wiederholen“, sagte Mathusa. Der ANC entgegnete, die Halskrausen seien „eine barbarische und unannehmbare Methode der Hinrichtung“. Unterdessen dementierte der Vorsitzende der Zulu-Organisation Inkatha-Freiheitspartei, Frank Mdladose, seine Partei wolle einen militärischen Flügel gründen.

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