: Nöte mit Notunterkunft
■ Sozialbehörde ließ Umzugsfrist verstreichen
In letzter Minute wollte die Sozialbehörde das Problem der Unterbringung von Obdachlosen schnell vom Tisch bekommen. Am Donnerstag wollte sie in der Sozialdeputation einen Alternativstandort für die Notlösung „Holzbaracke“ absegnen lassen — an dem Tag, an dem der Vertrag über die Nutzung des Bundesbahngeländes auslief. Denn der Standort hinterm Hauptbahnhof war vertraglich von Anfang an nur bis zum 30. April befristet. Dann wollte die Bundesbahn mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes beginnen.
Dennoch kam am Donnerstag nur ein Standortvorschlag auf den Tisch, und den hat nach Auskunft von Pastor Manfred Schulken die Innere Mission der Bundesbahn abgerungen: Den Oslebshauser Bahnhof. Dies ist nach Ansicht der Deputierten jedoch keine Lösung, was auch schon der betroffene Beirat festgestellt und abgelehnt hat. Die Sozialdeputierten der Koalition wiesen den Punkt Obdachlosen-Baracke dann kurzentschlossen an die Behörde zurück. Die soll nun schnellstens eine Alternative finden.
Jetzt hat die Bundesbahn der Inneren Mission nur eine Zusatzfrist bis Ende Mai gebilligt. „Wir bestehen darauf, daß dann eine Entscheidung fällt“, betont Pastor Schulken. Zusatzproblem für die Behörde: Die Innere Mission wird die Baracke nicht wie bisher mit 80 Leuten überbelegen. Schulken: „Wir brauchen zwei Standorte für je 40 Leute.“ ra
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen