: Teures Rauchen
■ Seehofer erwägt Gesundheitsabgabe für Raucher
München (afp) — Raucher müssen nach den Worten des designierten Bundesgesundheitsministers Horst Seehofer (CSU) mit einer Gesundheitsabgabe rechnen. „Wir müssen auch darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, das Rauchen über eine Abgabe auf Zigaretten zu verteuern“, sagte Seehofer der 'Bunten‘. Unbestritten sei, daß es einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und bestimmten Krebsarten gebe. Angesichts der Kostenexplosion im Gesundheitswesen kündigte der künftige Gesundheitsminister einschneidende Kürzungen bei den Ausgaben an. „Nichts darf tabu sein. Alle — Patienten, Ärzte, Zahnärzte, Pharmaindustrie — müssen sich in die Pflicht nehmen lassen. Auf alle werden Lasten zukommen.“ Seehofer erwägt auch eine Beitrags-Rückvergütung in der gesetzlichen Krankenversicherung. „Wer gesund lebt und dadurch weniger Kosten verursacht, könnte zum Beispiel wie Privatversicherte mit einer Beitrags-Rückerstattung rechnen.“ Für 1992 erwartet er in der gesetzlichen Krankenversicherung ein Defizit von zehn Milliarden Mark mit weiterer Dynamik nach oben, wenn nicht gehandelt wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen