piwik no script img

Grobecker ist Landeszentralbank-Chef

■ Vertrag unterschrieben / Gehaltsverzicht bei Abschaffung der Bremer LZB

Der ehemalige Bremer Finanzsenator Claus Grobecker hat jetzt doch einen Anstellungsvertrag als Präsident der Bremer Landeszentralbank (LZB) auf persönliche Bitte von Klaus Wedemeier unterschrieben. Das bestätigte gestern Senatssprecher Sondergeld. Mit der Unterschrift Grobeckers wolle Bremen sein Interesse an der Erhaltung der eigenen LZB wahren.

Grobecker habe zusätzlich einen Brief an Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger geschrieben, in dem er für den Fall, daß Bremen keine Landeszentralbank mehr erhalte, aus dem Vertrag aussteige und damit auf Gehaltsfortzahlung und Pensionsansprüche verzichte, sagte Sondergeld weiter. Schlesinger habe diese Lösung als „hilfreich“ bezeichnet.

Der Vermittlungsausschuß zwischen Bundestag und Bundesrat hat seine für heute geplante Sitzung, auf der über den Bundesbankgesetz-Entwurf entscheiden werden sollte, gestern abgesagt. Am Montag hatte der rheinland- pfälzische Finanzminister Edgar Meister einen neuen Kompromißvorschlag zur Diskussion gestellt, der den Erhalt eigenständiger Landeszentralbanken in allen westdeutschen Bundesländern vorsieht. Eine Zusammenlegung sei schon aus Kostengründen unsinnig, da mit der für 1997 geplanten Gründung einer Europäischen Zentralbank die Bundesbank sowieso völlig neu strukturiert werden müsse.

Der Bundestag hatte dagegen eine Reduzierung der Landeszentralbanken auf neun beschlossen. Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hätten sich danach eine einzige Landeszentralbank teilen müssen. taz/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen