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Kleine hängt man...

■ Im Transnuklear-Skandal bleibt Atomboß ungeschoren

Hanau (taz/ap) — Die bundesdeutsche Justiz muß nach eigenen Angaben im Transnuklear-Skandal den obersten verdächtigen Manager laufen lassen. Die Staatsanwaltschaft Hanau stellte das Ermittlungsverfahren gegen den früheren Geschäftsführer der Atomfirma Nukem, Manfred Stephany, ein. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Albert Farwick gestern mitteilte, kann Stephany die Veruntreuung von Firmengeldern nicht „mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Zuverlässigkeit“ nachgewiesen werden.

Der ehemalige Nukem-Chef war im Verfahren um die 1987 aufgedeckten illegalen Atomtransporte und Schmiergeldzahlungen von einem der Hauptangeklagten, dem früheren Geschäftsführer von Transnuklear (TN), Peter Vygen, beschuldigt worden, an der Bildung von „schwarzen Kassen“ beteiligt gewesen zu sein. Transnuklear war eine Nukem-Tochter. Insgesamt waren damals 21 Millionen Mark in dunklen Kanälen verschwunden. Aus den illegalen Kassen wurden Sach- und Geldzuwendungen an Mitarbeiter deutscher Atomkraftwerke finanziert. Laut Vygen hatte Stephany Mitarbeiter von Nukem und TN aufgefordert, Scheinfirmen zu gründen, die zur Auffüllung der „scharzen Kassen“ fingierte Rechnungen an die beiden Atomfirmen erstellen sollten. Vygen hatte vor Gericht erklärt, er habe 250.000 Mark Schweigegeld erhalten, um Stephany aus der Sache herauszuhalten.

Das Ergebnis der Anstrengungen der Hanauer Staatsanwaltschaft ist niederschmetternd: Die untersten in den Skandal verwickelten Manager erhielten 1991 Haftstrafen von vier Jahren. Der teilgeständige TN-Chef Vygen kam mit 2 1/4 Jahren davon, und der ehemalige Nukem-Boß geht offenbar völlig straffrei aus. Von den Besitzern der Nukem, dem RWE- Konzern, redet schon niemand mehr. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sei Vygen nicht mehr bereit gewesen, als Zeuge „seine pauschal erhobenen Vorwürfe“ zu präzisieren. ten

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