: "Königin von Saba"
■ Betr.: "Ein Fabrik in Deutschland" von Anita Kugler, taz vom 16.4.92
Betr.: „Eine Fabrik in Deutschland“ von Anita Kugler,
taz vom 16.4. 1992
Noch einige Ergänzungen zu dem hervorragenden Aufsatz von Anita Kugler zur Berliner Zigarettenfabrik.
Die Fabrik wurde 1890 gegründet und 1904 erweitert. Die Sozialeinrichtungen galten seinerzeit als beispielhaft. Zum Zeitpunkt der „Arisierung“ beschäftigte Garbaty 1.600 Arbeiter und Angestellte. Er stiftete einen Lehrstuhl der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums sowie die Synagoge des zweiten Waisenhaus der Jüdischen Gemeinde in Pankow.
Mein Vorschlag für die Zukunft: Sollten sich die Besitzverhältnisse nicht eindeutig klären, sollte die Fabrik wieder eine „volkseigene“ werden und die in den zwanziger Jahren berühmteste Marke herausbringen: „Die Königin von Saba“. Das wäre ein echter Grund, wieder das Rauchen anzufangen. Roswitha Müller-Schäfer,
West-Berlin
Den Artikel über die Berliner Zigarettenfabrik sollte die taz für einen Detektivpreis einschicken. Die Geschichte ist abenteuerlich. Gratuliere!
Nach dem Krieg stellten sie auch eine Marke namens „Convent“ her. Vor dem Krieg wechselten die Namen dauernd. Ich kann mich erinnern, daß mein Vater eine Zigarre rauchte, und die hieß „Königin von Saba“. Ab 1933 gab es die plötzlich nicht mehr, und mein Vater konnte die Nazis nur deswegen nicht leiden, weil er diese Zigarre nicht mehr bekam. Hans von Gertenburg,
West-Berlin
Anmerkung von Anita Kugler:
Garbaty produzierte auch ab 1928 die „Kurmark“. In den fünfziger Jahren wurde die „Kurmark“ in Neukölln/Kreuzberg hergestellt und Ende der fünfziger Jahre an BAT verkauft. Bis Mitte der siebziger Jahre hing auch noch das Firmenschild am Zweigwerk.
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