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Falscher Bhagwan zum „Frauentag 8. Mai“: Frauen sollen Macht ergreifen

■ Poona-Kommune bringt Andenken des Stifters in Mißkredit

Osho, besser bekannt als Bhagwan, hatte in feministischen Kreisen einen denkbar schlechten Ruf: Der Religionsstifter ließ den echten Chauvi heraushängen. Eine Art Wende scheint deshalb der diesjährige Aufruf der „Osho-Commune“ zum „Internationalen Frauentag“ anzudeuten. Knapp und einprägsam lautet der Osho-Slogan: „Frauen sollten nur noch Frauen wählen“. Erst wenn die Männer mit ihrem „Kriegerinstinkt“ abgesetzt seien und „wenn die Frauen erst einmal an der Macht sind“, könne die Bürokratie verwandelt, das „politische Klima“ erträglich gemacht und die Erde ein „Garten des Friedens“ werden. „Bisher war es ein Schlachtfeld des männliches Egos“, erinnert die Osho-Sprecherin Ma Yoga Neelam in Poona zum 8. Mai an Bhagwan- Sätze.

Ein wenig merkwürdig erscheint zunächst, daß die Osho-Commune den 8. Mai für den Frauentag hält. So vertrottelt hatte man den Erleuchteten nicht kennengelernt. Am 8. Mai ging zwar der 2. Weltkrieg zuende, der Internationale Frauentag wird in Europa jedenfalls im März gefeiert. Das Ausmaß des Desinteresses, mit dem die Osho-Commune eine Sache behandelt, für die es sich einzusetzen verspricht, könnte als Maßeinheit für die Entfernung von dem Erleuchteten genommen werden.

Wo die Entfernung so groß ist, kann es um die reine Lehre nur traurig stehen. Zwar hat Osho Bagwan sich bevorzugt mit Frauen umgeben und lange Jahre durch seine „persönliche Sekretärin“ gesprochen, vom Feminismus hat er aber um so weniger gehalten. K.W.

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