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"Exit" - Tanzen auf englisch

»Exit« — Tanzen auf englisch

Die Halle auf der Leipziger Straße/ Ecke Fischerinsel hat schon ihren Reiz: die gewagte Zacken-Architektur, die Geschichte als größtes Restaurant im Ostteil Berlins, der altbackene Name »Ahornblatt« und, seit Mitte Februar, die Metamorphose zur größten Discothek Berlins unter dem neuen Markenzeichen »Exit«.

Der gigantische Saal bietet Platz für rund zweitausendzweihundert Personen, und so sieht es noch recht leer aus, wenn andere Nachtclubs schon wegen Überfüllung schließen müßten. Die Optik ist bunt: Strahler überall, die biedere, ewiglange Theke, vermischt mit Ostschick aus den siebziger Jahren: Trennwände, Stühle, Toiletten. Dazu Dekorationen und Wandmalereien von heute. Was fehlt, sind Gelegenheiten zum Anlehnen oder Abstützen, man fühlt sich etwas verloren im Exit. Dafür sind Sound- und Lichtanlage aufwendig; die ganze Dimension des Projekts wie auch das Musikprogramm erinnern an große Londoner Clubs.

Da ist es auch wenig verwunderlich, daß für den Sound ausschließlich englische und amerikanische DJs verantwortlich zeichnen. Andre Alexander beziehungsweise LB Bad legen vornehmlich »House« oder »Deep House« auf. Sonntags kommt noch »Techno« dazu. Mittlerweile ist hier auch alle zwei Wochen, im Wechsel mit dem Quartier, der Gay- Tea-Dance vertreten. Trotzdem können sich nur wenige für die englische Kost richtig erwärmen. Die Musik trifft nur bei einigen den Nerv. Die Zufallsbesucher laufen mit einem Ausdruck von Hilflosigkeit durch die Gegend. Auf der Tanzfläche bewegen sich nur die Trendigen, und richtig voll ist das Exit an diesem Freitag sowieso nicht.

»Die Richtung«, so meint auch Bernd Biesen, der Promotion-Manager, »ist neu für Berlin. Die Leute müssen sich noch an uns gewöhnen.« Auch Paul Rutcliff, Spitzname Shag, Geschäftsführer und Engländer mit zwölf Jahren Erfahrung im Berliner Clubleben, glaubt, daß sich die Leute erst »langsam mit dem Exit anfreunden«. Er betont, daß es ein Club für ganz Berlin sein solle: »Hier können alle zusammenkommen in der Mitte, von Ost und von West.« Doch so viele kommen einfach bisher nicht.

Das Exit macht noch weiter: Bald soll es einen »Seven-Eleven-Club« geben, wo die 14- bis 16jährigen sich im frühen Nachtleben üben können. Zusätzlich will die Exit-Crew, mit 43 Angestellten beileibe nicht klein, später die angeschlossene Großküche und den unterirdischen Bunker nutzen.

Langsam klettert die Berliner Clublandschaft aus dem Souterrain. Vielleicht neigt sich ja die Zeit der Kellerclubs in trüben Höhlen. Das Exit jedenfalls ist mit viel Geld dazu angetreten, hieran mitzuwirken. Doch ob die Berliner da mitspielen, ist eine andere Frage.

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