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'Faschisten' gegen 'Terror & Drogen'

■ Gegendemonstration sagt türkischer Demonstration im Steintor Gewalt an

Am Samstag könnte es in Bremen „Vor dem Steintor“ zu einem heftigen Zusammenstoß türkischer und v.a. kurdischer Gruppen kommen. Mehrere tausend Teilnehmer erwarten die Organisatoren einer türkischen Demonstration „gegen Terror und Rauschgift“. Betriebsräte vom Vulkan, von Klöckner und Daimler, Elternvereine, Sportvereine und die „Deutsch-Türkische Gesellschaft“ organisieren die Kundgebung „für die deutsch-türkische Freundschaft“. Als Redner sind u.a. der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Würtz, der Vorsitzende der türkischen Sozialdemokraten in der SPD, Ayadin Findikci, und der türkische Honorarkonsul Krabbe angekündigt.

„Diese Demonstration wird von Faschisten veranstaltet“, sagen die Initiatoren einer Gegendemonstration, die sich dem Zug ab 10 Uhr auf der Straße Vor dem Steintor entgegenstellen wollen: „Wir wollen erreichen, daß diese Demonstration nicht stattfindet.“ Sie würden es schon als Erfolg werten, wenn die türkische Demonstration auf einem Umweg um das Steintor herumgeleitet werden müßte, erklärten die Organisatoren der Gegendemo.

Gegen den „Terror der PKK“, den Rauschgifthandel im Steintor und angebliche „Schutzgelderpressung“ richtet sich der Zorn der türkischen Händler und Imbiß-Betreiber. In den letzten Wochen sind mehrfach das türkische Reisebüro und die Bank im Steintor angegriffen und zerstört worden. „PKK- Terroristen“ vermuten die Türken hinter diesen Aktionen, die auch in den Rauschgifthandel verwickelt seien. Vor zwei Wochen hat eine Gruppe von ca. 30 Türken schon einmal schwarze Drogenhändler am Sielwall-Eck angegriffen.

In seiner deutschen Presseerklärung setzt sich der Deutsch-Türkische Verein für die „multikulturelle Gesellschaft in der Türkei“ ein. Auf dem in türkischer Sprache verteilten Flugblatt steht von Toleranz gegenüber den Kurden und „multikultureller Gesellschaft“ allerdings nichts, im Gegenteil: es ist die Rede von der „künstlichen Trennung“ zwischen Türken und Kurden.

Für die türkische Seite sind die Gegendemonstranten „Anhänger der PKK“. Diesem Eindruck widersprechen diese nicht. Zu den Verwüstungen der türkischen Geschäftsräume in Bremen wollen die sich anonym vorstellenden Organisatoren der Gegendemonstration überhaupt nicht äußern. Sie machten auf ihrer Pressekonferenz deutlich, daß sie einen türkischen Demonstrationszug durch das Steintor mit allen Mitteln verhindern werden. Die Frage nach Terrorakten der PKK in Europa sei ein „Thema ohne Belang“, wehrte eine deutsche Unterstützerin der Gegendemonstration ab. Auch in Hamburg wird gegen die „türkischen Faschos“ in Bremen mobilisiert. K.W.

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