: WWF: USA wollen Artenschutzabkommen torpedieren
Nairobi (ap) — Die Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) hat den Vereinigten Staaten in einem internen Schreiben den Vorwurf gemacht, sie wollten ein geplantes Artenschutzabkommen torpedieren. In dem Schreiben des WWF-Vertreters in Washington, Richard Mott, an seinen Kollegen bei den Artenschutzgesprächen in Nairobi heißt es: „Ich bin gerade aus dem US-Senat informiert worden, daß die USA tatsächlich planen, das Artenschutzabkommen zu torpedieren. Zur Begründung hieß es, nachdem sie (die USA) dem Klimaabkommen zugestimmt haben, sei kein Feigenblatt für Rio mehr notwendig.“ Die Leiterin der US-Delegation bei den Gesprächen in Nairobi erklärte am Dienstag lediglich, der Entwurf für das Abkommen sei schlecht ausgearbeitet und bedürfe noch deutlicher Überarbeitung.
Das Abkommen zum sogenannten Treibhauseffekt war von Umweltschützern scharf kritisiert und als wertlos bezeichnet worden, nachdem sich die Vereinigten Staaten in der vorigen Woche mit ihrer Forderung durchgesetzt hatten, daß keine verbindlichen Schritte zur Begrenzung des Ausstoßes von Kohlendioxid festgelegt werden. Diese Unverbindlichkeit war offenbar Bedingung dafür, daß US-Präsident Bush zu dem UNO-Umweltgipfel nach Rio de Janeiro kommt. In der vergangenen Woche war auch schon aus dem Weißen Haus bekannt geworden, daß die USA planten, das Artenabkommen abzuschwächen, um kostspielige Umweltschutzgesetze zu vermeiden.
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